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Thema: Re: Durch den Spiegel Do Jan 07, 2016 12:12 am
Suzanna war erleichtert, dass Cellardoor den Raum verlassen hatte. Immerhin wusste sie selbst nicht, ob und wenn ja, was die sehen würde. Mit einem mulmigen Gefühl sah sie noch einmal kurz zu Elijah und führte dann ihre Hände an die Kugel.
Jonathan Mitglied
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Thema: Re: Durch den Spiegel Fr Jan 08, 2016 1:27 pm
Zunächst blieb die Kristallkugel dunkel und nichts geschah. Im nächsten Moment jedoch kroch die Dunkelheit aus der Kugel heraus über Suzanna's Hände und hüllte sie vollständig ein. Sie wanderte über ihre Arme und schien alles um sie herum zu verschlingen. Professor O'Fortunaelly war fort... Elijah war fort... der Raum war fort...
Das Dunkel schien so übermächtig, dass Suzanna darin vollkommen die Orientierung verlor, doch als sie die Augen zusammenkniff, schien es ihr, als ob irgendwo weit in der Ferne ein Lichtschein leuchtete. Während sie sich darauf konzentrierte, schien das Licht größer zu werden und formte sich zu einem Kerzenschein. Eine Kerze auf einem Fensterbrett...
Caradoc McGregor stand am Fenster seines Turmzimmers und blickte in die nächtliche Stille hinaus. Seine Augen waren in die Ferne gerichtet, doch sie schienen nicht wirklich etwas wahrzunehmen, weder die Eulen, die draußen um diese Zeit unterwegs waren, noch die Wanderung der Wolken vor Mond und Sternen. Seine Lippen schienen sich zu bewegen, doch wenn er etwas sagte, war es zu leise, als dass sie es hätte verstehen können.
Irgendwann, nach endlosen Minuten wie es schien, wandte er sich ab, blies die Kerze aus und legte sich schlafen. Ein letztes Mal richtete sich sein Blick auf das zweite, nun leere Bett, das daneben im Zimmer stand, dann schloss er die Augen.
Obwohl das Zimmer finster war, hatten ihre Augen sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt und es war nicht dieselbe unnatürliche Schwärze, welche überall um sie herum waberte. So konnte sie - zwar verschwommen, aber doch einigermaßen deutlich - erkennen, dass im Raum etwas Seltsames geschah. In der Luft über dem Bett schien sich die Finsternis zusammenzuziehen und formte sich zu einer Art schattenhaftem Ball.
Inmitten des Balls blitzte ein gelbes Auge auf, dann ein zweites, gefolgt von einer winzigen rosa Nase. Ein grinsender Mund öffnete sich und zeigte einer Reihe spitzer Zähne. Der Ball entrollte sich und wurde zu einer Katze, die mit einem Satz auf das Bett sprang.
Caradoc erwachte nicht, als die schwarze Katze ohne Eile über die Bettdecke spazierte und schließlich kurz vor seinem Gesicht zum Stehen kam. Sie hob die Nase und schnupperte, während sie zu schnurren und mit den Pfoten zu treten begann. Sie blähte die Nüstern, öffnete erneut ihren Grinsemund und schien irgend etwas einzusaugen. Zu erkennen war jedoch nichts.
Mit den ersten Morgenlicht verschwand die Katze, nur das Grinsen schwebte noch eine Weile über dem Bett, bis es sich schließlich auflöste. Caradoc schlief weiter, während die Sonne draußen auf- und wieder unterging.
Als es dunkel wurde und die zweite Nacht begann, kehrte die Katze zurück. Diesmal wanderte sie ein wenig im Zimmer umher und inspizierte alles mit ihrer Nase, bevor sie sich wieder auf dem Bett niederließ. Stunden vergingen, Bilder flirrten wie im Zeitraffer vorbei.
Dann ging alles ganz schnell. Die Tür wurde aufgebrochen und Hagrid stürmte ins Zimmer. Seine Versuche, McGregor wachzurütteln, blieben jedoch erfolglos und so rannte er die Stufen wieder hinunter und kehrte wenig später mit dem Bezoar in der Hand zurück. Minuten später erschien auch Professor McGonagall.
Die Katze war fortgesprungen, als Hagrid das Zimmer betreten hatte und hatte sich auf dem zweiten Bett einen neuen Liegeplatz gesucht. Mäßig interessiert verfolgten ihre gelben Augen die Bemühungen der Professorin und des Wildhüters um ihren Kollegen. Hagrid und McGonagall dagegen hatten nicht einen einzigen Blick in Richtung der Katze geworfen, selbst dann nicht, als diese direkt vor ihren Augen entlang spazierte.
Die Katze hob den Kopf und blickte direkt aus der Kristallkugel heraus in Suzanna's Augen, als könne sie das Mädchen hinter der Scheibe sehen. Einen Moment lang schien es, als stieße ihre rosa Nase von innen gegen das Glas, bevor sie verschwand und sich mit der gesamten Szene in Luft auflöste.
Ihr Grinsen verschwand als Letztes...
Sara Mitglied
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Thema: Re: Durch den Spiegel Di Jan 12, 2016 4:25 pm
Eine ganze Weile starrte Suzanna in die Kugel, gab dabei keinen Laut von sich und zuckte nichtmal mit der Wimper. Obwohl ihr Körper an Ort und Stelle verblieb, schienen nicht nur ihre Gedanken an einem anderen Ort, sondern ihr ganzes Sein irgendwie weit entfernt. Dann, ohne Vorwarnung ruckte sie hoch und riss dabei die Hände von der Kugel. Sie atmete einige male tief ein und aus und blinzelte, den Blick weiterhin auf die Kugel geheftet. In ihren Augen spiegelten sich Verwirrung und Sorge.
Noah Captain
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Thema: Re: Durch den Spiegel So Jan 17, 2016 5:59 pm
Elijah beobachtete seine Hauskameradin. Er traute diesem ganzen Wahrsagen nicht... hatte es noch nie. Aber Suzanna schien es so viel zu bedeuten, es schien wichtig für sie zu sein. Musste er dann nicht versuchen es ernst zu nehmen. Mit einer Mischung aus Besorgnis und Unruhe wartete er ab, ließ Suzanna dabei nicht aus den Augen. Was geschah mit ihr? Was sah sie in der Kugel, das diese Verwirrung uns Sorge auslöste.
Sara Mitglied
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Thema: Re: Durch den Spiegel Mo Jan 25, 2016 5:44 pm
Suzanna blinzelte ein paar mal und schien dann wieder in der Realität anzukommen. Sie sah ihren Lehrer an und dann Elijah. Er sah besorgt aus. Wieder einmal viel zu besorgt um sie. Sie sah zurück zur Kugel. Sie wollten sicher wissen, was sie gesehen hatte. Wenn der Professor es nicht auch gesehen hatte. Aber was zur Hölle war das bitte gewesen? "Da war..." Sie stockte. Was zur Hölle war das gewesen? "...eine Katze? Eine seltsame schwarze Katze mit gelben Augen und einem riesigen, grinsenden Mund." Ok, jetzt als sie es selber hörte, merkte sie wie bescheuert das ganze klang. Elijah würde sie auch für bekloppt halten. Sie wusste ja wie die meisten Leute über wahrsagen dachten. Aber jetzt würde sie es auch bis zu Ede erzählen. "Die Katze kam aus dem Nichts...also wirklich aus dem Nichts, mitten in der Luft sind als erstes die Augen aufgetaucht. Direkt über Professor McGregor als er schon geschlafen hat." Nachdem er einsam und traurig am Fenster gestanden hatte. Sie schluckte. "Als sie dann ganz da war, ist sie über das Bett gelaufen, hat sich umgesehen und geschnuppert. Und dann...hat es so ausgesehen, als hätte sie etwas eingesogen. Direkt vor dem Gesicht des Professors." Was es wohl gewesen war? Und ob es sich wirklich so abgespielt hat? Oder war es nur ein Bild für das was passiert ist? So genau wusste sie selbst noch nicht mit ihren Visionen umzugehen. "Jedenfalls ist sie die ganze Nacht geblieben und erst bei Sonnenaufgang verschwunden. Der Professor ist nicht aufgewacht, den ganzen Tag nicht. Abends kam die Katze dann wieder, hat sich ein bisschen im Zimmer umgesehen und sich wieder aufs Bett gelegt. Und als morgens die anderen Professoren ins Zimmer kamen, ist sie einfach auf das zweite Bett gesprungen und hate seelenruhig bei allem zugesehen." Was war das für ein Wesen? Und war es vielleicht immer noch da? "Ich glaube sie haben sie nicht gesehen. Aber sie war da. Und ist es vielleicht immernoch. Jedenfalls...sie hat mich angesehen. Durch die Kugel." Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Was davon war nun wahr? Und hatte die Katze sie wirklich gesehen? Und was hieß das jetzt? Verwirrt sah sie zu O'Fortunaelly. Sie war nicht sicher, ob sie erst eine Erklärung für das alles wollte oder direkt nach oben stürmen, um sich auf die Suche nach dieser Katze zu machen.